Technologie

KI-Programm soll Jobmüdigkeit in Japans Firmen offenlegen und Abhilfe schaffen

  • AFP - 19. April 2024, 15:49 Uhr
Bild vergrößern: KI-Programm soll Jobmüdigkeit in Japans Firmen offenlegen und Abhilfe schaffen
Menschen in Tokio
Bild: AFP

Wie lange bleiben die Beschäftigten meinem Unternehmen treu und wie kann ich eine Kündigung verhindern? Diese für viele Firmenchefs wichtigen Fragen könnte bald die Künstliche Intelligenz zuverlässig beantworten.

Wie lange bleiben die Beschäftigten meinem Unternehmen treu und wie kann ich eine Kündigung verhindern? Diese für viele Firmenchefs wichtigen Fragen könnte bald die Künstliche Intelligenz (KI) zuverlässig beantworten. In Japan entwickelte der Forscher Naruhiko Shiratori von der Tokyo City University gemeinsam mit einem japanischen Startup ein entsprechendes Programm, das aktuell in mehreren Unternehmen getestet wird.

Das Programm soll dann auf die einzelnen Firmen zugeschnitten werden, wie Shiratori AFP am Freitag sagte. Die Technologie analysiert neben Daten des Unternehmens sämtliche Infos über die Beschäftigten, etwa deren Anwesenheit und persönliche Informationen wie Alter und Geschlecht. Außerdem fließt das Wissen über Beschäftigte ein, die das Unternehmen verlassen oder eine Auszeit genommen haben.

Davon ausgehend könne das Programm zusammen mit Infos etwa aus den Bewerbungsgesprächen prozentuale Angaben über die Wechselbereitschaft neuer Kolleginnen und Kollegen machen, führte der Forscher aus. Der Weggang soll letztlich verhindert werden, wie es weiter hieß. Ziel sei es vielmehr, den Betroffenen Unterstützung anzubieten, ohne sie mit dem Ergebnis der KI zu konfrontieren.

Bei der Entwicklung der Technologie stützten sich die Forscher auf eine frühere Studie zu Studierenden. Dabei wurde mittels KI ermittelt, welche Studierenden möglicherweise ihr Studium abbrechen.

Japanische Firmen stellen traditionell jedes Jahr im April junge Menschen ein, die gerade ihr Studium beendet haben. Nach Angaben der Regierung verlassen aber allein im Laufe des ersten Jahres zehn Prozent der frisch Rekrutierten ihren Job wieder, in den ersten drei Jahren schmeißen insgesamt 30 Prozent wieder hin. Wegen der alternden Gesellschaft in Japan sind die Firmen jedoch auf langfristig Beschäftigte angewiesen und zunehmend gezwungen, sich intensiv um ihre jungen Leute zu kümmern.

Weitere Meldungen

Sinkende iPhone-Verkäufe stellen Apple vor Herausforderungen - Aktie steigt dennoch

Schwächelnde iPhone-Verkaufszahlen haben den Quartalsgewinn des US-Technologieriesen Apple zu Jahresbeginn geschmälert - allerdings weniger stark, als Analysten erwartet hatten.

Mehr
Verivox: Premium-Smartphones 83 Prozent teurer als vor zehn Jahren

Die Topmodelle der Smartphonehersteller sind einer Auswertung zufolge in den vergangenen zehn Jahren deutlich teurer geworden. Highend-Handys kosten heute im Schnitt 83 Prozent

Mehr
Streit um Online-Botschaften: Tesla-Chef Musk scheitert vor oberstem US-Gericht

Tesla-Chef Elon Musk ist vor dem Obersten Gericht der USA mit seiner Berufung gegen ihm auferlegte Beschränkungen für seine Online-Botschaften gescheitert. Der Supreme Court in

Mehr

Top Meldungen

Bayer sieht wirtschaftliche Vorteile durch Erfolg der Fußballer

Leverkusen (dts Nachrichtenagentur) - Der Agrochemie- und Pharmakonzern Bayer hofft, vom sportlichen Erfolg seiner "Werkself" Bayer Leverkusen wirtschaftlich zu profitieren. So

Mehr
Ifo: Volkswirte stellen Standort Deutschland schlechtes Zeugnis aus

Volkswirtinnen und Volkswirte haben dem Standort Deutschland im internationalen Vergleich ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Wie das Münchner Ifo-Institut am Freitag unter

Mehr
Landwirtschaft: Zahl der Arbeitskräfte seit 2020 um sieben Prozent gesunken

Wegen eines starken Rückgangs von Familienarbeitskräften und Saisonarbeitern ist die Zahl der Arbeitskräfte in der deutschen Landwirtschaft in den vergangenen Jahren geschrumpft.

Mehr