Radioaktive Atome im Kampf gegen Prostatakrebs

Prostatakrebs gilt in Deutschland schon jetzt als die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Ein Rückgang der Erkrankungen ist nicht in Sicht. Im Gegenteil. Experten sind sich nun sicher: Bis 2040 wird sich die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen weltweit auf 2,9 Millionen verdoppeln. Zum Vergleich - 2020 waren es etwa 1,4 Millionen. Zurückzuführen sei dies, laut der medizinischen Fachzeitschrift "The Lancet", auf demografische Veränderungen. Demnach erhöhe sich die Wahrscheinlichkeit, an Prostatakrebs zu erkranken, mit einem Anstieg der Lebenserwartung.

In Deutschland gibt es jährlich fast 70.000 Neuerkrankungen, was knapp 23 Prozent aller Krebsfälle bei Männern ausmacht. Prostatakrebs wird häufig erst spät erkannt, was die Wirksamkeit der Behandlung stark beeinträchtigen kann. Wenn Metastasen bereits vorhanden sind, liegt die Fünf-Jahres-Überlebensrate bei knapp 30 Prozent. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind daher entscheidend, um die besten Heilungschancen zu gewährleisten.

Die zielgerichtete Radioligandentherapie (RLT) bietet im Kampf gegen Prostatakrebs vielversprechende und innovative Behandlungsmöglichkeiten. Dabei bindet ein radioaktives Atom gezielt an spezifische Tumormoleküle und zerstört sie durch Strahlung, wodurch umliegendes Gewebe und Organe geschont werden. Zusätzlich ermöglicht die Kombination mit der Bildgebung im PET-CT die Sichtbarkeit betroffener Zellen, was zu einer umfassenden Diagnose beiträgt. Obwohl bisher nur wenige geeignete Liganden für verschiedene Tumorarten identifiziert wurden, wird die RLT als vielversprechendes Forschungsfeld betrachtet, das großes Potenzial birgt.