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Innenminister wollen härteres Vorgehen gegen Gewalttäter in Stadien

  • dts - 25. April 2024, 18:32 Uhr
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Polizei im Fußball-Stadion (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Innenminister von Bayern, Niedersachsen und Hessen, Joachim Herrmann (CSU), Daniela Behrens (SPD) und Roman Poseck (CDU), fordern die Vereine der 1. und 2. Fußball-Bundesliga zu konsequenterem Vorgehen gegen gewaltbereite Fußballfans.

Vor dem Hintergrund der Verhandlung des Bundesverfassungsgerichts über die Kosten von Polizeieinsätzen im Umfeld von Bundesligaspielen kündigten die drei Politiker in der "Welt" an, das bevorstehende Urteil der Karlsruher Richter genau prüfen und gegebenenfalls Konsequenzen ziehen zu wollen.

Hermann sagte der Zeitung: "Wir werden uns das Urteil auf alle Fälle genau anschauen. Unsere Linie in Bayern ist, vor allem Gewalttäter und Fußballrowdys, die die eigentlichen Verursacher eines hohen Polizeiaufwandes sind, zur Verantwortung zu ziehen. Hier sehe ich ganz klar die Fußballvereine und Verbände in der Pflicht, endlich selbst für deutlich mehr Sicherheit innerhalb der Stadien sorgen."

"Insbesondere müssen sich die Vereine noch klarer von Gewalttätern und Chaoten distanzieren und Unbelehrbare dauerhaft von Fußballspielen ausschließen. Dann wäre auch weniger Polizei notwendig." Ziel der bayrischen Politik sei es "die Polizeipräsenz in den Stadien so weit wie möglich zu reduzieren. Es gibt für die Polizei wichtigere und drängendere Aufgaben."

"Wenn es anders nicht geht, würden auch wir eine entsprechende Rechtsgrundlage schaffen und Rechnungen an die DFL schicken, um uns die Kosten für Polizeieinsätze bei Hochrisikospielen erstatten zu lassen", sagte unterdessen Behrens. "Allerdings löst auch das aus meiner Sicht nicht das Problem. Ziel ist es, dass die Vereine die Gewaltprobleme in ihren Stadien in den Griff bekommen und es gar nicht erst zu Polizeieinsätzen kommen muss. Neben den Bemühungen, die wir dazu im engen Dialog mit den Vereinen und der Polizei ergreifen, habe ich auch die klare Erwartungshaltung, dass es beim DFB und der DFL zu einem Umdenken kommt und das Thema Sicherheit im Stadion endlich ernst genommen wird", so die SPD-Politikerin.

Anders als Niedersachsen will Hessen auch nach einem entsprechenden Urteil aus Karlsruhe keine Rechnungen für Polizeieinsätze an die Deutsche Fußballliga schicken, so Innenminister Poseck. "Derzeit besteht aus unserer Sicht keine Notwendigkeit, die Vereine an dieser Stelle zusätzlich zu belasten. Gleichzeitig haben wir aber die Erwartung, dass die Vereine ihre Beiträge zur Sicherheit erbringen. Dazu gehört ein konsequentes Vorgehen gegen Gewalt und Pyrotechnik."

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