Politik

Aufgabenteilung bei deutsch-französischem Kampfpanzer präzisiert sich

  • AFP - 29. April 2024, 12:48 Uhr
Bild vergrößern: Aufgabenteilung bei deutsch-französischem Kampfpanzer präzisiert sich
Pistorius und Lecornu
Bild: AFP

Die Aufgabenteilung bei der Entwicklung des deutsch-französischen Kampfpanzer präzisiert sich. Die an dem Vorhaben beteiligten Unternehmen KNDS Deutschland und KDNS Frankreich, Rheinmetall und Thales wollen eine Arbeitsgemeinschaft gründen.

Die Aufgabenteilung bei der Entwicklung des deutsch-französischen Kampfpanzers präzisiert sich. Die an dem Vorhaben beteiligten Unternehmen KNDS Deutschland und KDNS Frankreich, Rheinmetall und Thales wollen eine Arbeitsgemeinschaft gründen, wie AFP am Montag aus übereinstimmenden Quellen erfuhr. Ziel sei es, "die Herausforderungen des komplexen Multiplattformsystems bestmöglich und mit Synergien zu bewältigen", heißt es in einem Entwurf einer gemeinsamen Erklärung.

Eine ähnliche Arbeitsgemeinschaft war bereits 2019 für die Vorgängerphase des Vorhabens gegründet worden. Nach Informationen des Bundesverteidigungsministeriums sind Frankreich und Deutschland für jeweils zwei von insgesamt acht "Säulen" zuständig. Die übrigen vier Bereiche stünden unter deutsch-französischer Führung, heißt es auf der Website des Ministeriums. 

Dazu zählt insbesondere die Säule 2, die die Entwicklung von Kanone, Turm und Munition umfasst. Diese ist von der Industrie beider Länder besonders begehrt: Rheinmetall sähe gerne seine 130mm-Kanone eingebaut, Nexter hingegen seine 140mm-Kanone. 

Deutschland übernimmt demnach die Führung bei der Plattform mit dem Fahrgestell und der automatisierten Navigation (Säule 1) sowie Schutz und Drohnenabwehr (Säule 7). Frankreich ist für die Bewaffnung mit Lenkflugkörpern und die Sensorik zuständig. Die übrigen Arbeitsbereiche, darunter das Kommunikationssystem und die Logistik stehen unter gemischter Führung. 

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und sein französischer Kollege Sébastien Lecornu hatten am Freitag in Paris eine Absichtserklärung unterzeichnet, die eine hälftige Aufgabenverteilung zwischen den Rüstungsunternehmen beider Länder festlegt. Pistorius nannte dies einen "weiteren wichtigen Meilenstein". 

Es gehe nicht um die Weiterentwicklung der aktuellen Panzer, sondern um mehrere "miteinander vernetzte Gefechtsfahrzeuge", die teils unbemannt seien. Der Einsatz Künstlicher Intelligenz bedeute einen "deutlichen qualitativen Fähigkeitsvorsprung", betonte Pistorius. 

Der Vertrag soll Ende des Jahres fertig sein und im kommenden Jahr den Parlamenten vorgelegt werden. Mittelfristig solle das Vorhaben auch weiteren Partnern offenstehen, etwa Italien. 

Deutschland und Frankreich hatten das Vorhaben bereits 2017 auf den Weg gebracht. Es hatte sich verzögert, weil es Spannungen mit Blick auf das geistige Eigentum und mit den damit verbundenen Exportmöglichkeiten gab. Ursprünglich sollte das neue System 2035 einsatzbereit sein, inzwischen ist von 2040 die Rede. 

Weitere Meldungen

Lindner stellt Ergebnisse der Steuerschätzung vor

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) stellt am Donnerstag (15.00 Uhr) die Ergebnisse der Frühjahrs-Steuerschätzung vor. Der Arbeitskreis Steuerschätzungen hatte seit

Mehr
Wilders: Parteien in den Niederlanden einigen sich auf Regierungskoalition

Nach nächtlichen Marathonverhandlungen und sechs Monate nach der Parlamentswahl haben sich die Parteien in den Niederlanden nach Angaben von Rechtspopulist Geert Wilders auf eine

Mehr
Haushaltsausschuss fordert von Pistorius Modernisierung alter Marschflugkörper

Auf Antrag der Ampel-Fraktionen hat der Haushaltsausschuss des Bundestags Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) aufgefordert, veraltete Lenkflugkörper einsatzbereit zu

Mehr

Top Meldungen

Scholz macht Schweizer Bundespräsidentin Hoffnung auf bessere Bahn

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) macht der Schweiz Hoffnung, dass die Deutsche Bahn besser wird. Die SBB ächzt seit Jahren unter den immer

Mehr
Arbeitskampf im Baugewerbe soll auch kommende Woche weiter gehen

Auch in der kommenden Woche geht der Arbeitskampf im Bauhauptgewerbe weiter. Wie bereits in den vergangenen Tagen sind dann deutschlandweit punktuell Streikaktionen geplant, sagte

Mehr
Wirtschaftsweise Grimm macht Schnitzer schwerwiegende Vorwürfe

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Im Streit des Sachverständigenrats macht die Wirtschaftsweise Veronika Grimm ihren Kollegen harte Vorwürfe. "Es ist ja nicht so, dass sich alle

Mehr