Vor dem Hintergrund anhaltender russischer Angriffe auf ukrainische Städte und des Vorrückens russischer Soldaten im Osten der Ukraine hat Deutschland Kiew weitere militärische Unterstützung geliefert. In der jüngsten Lieferung enthalten sind unter anderem zwei Luftverteidigungssysteme vom Typ Skynex samt Munition, wie die Bundesregierung in einer aktualisierten Übersicht auf ihrer Website mitteilte. Bei Angriffen auf die Stadt Charkiw wurden am Dienstag zwei Menschen getötet.
Geliefert wurden laut Regierung auch zehn Schützenpanzer vom Typ Marder, 7500 Schuss 155 Millimeter Artilleriemunition, Flugkörper für das Luftabwehrsystem Iris-T SLM, ein Brückenlegepanzer Biber, ein Pionierpanzer Biber sowie Munition für weitere Waffensysteme.
Das Mitte April von Berlin zugesagte dritte Luftabwehrsystem Patriot war demnach in der jüngsten Lieferung nicht enthalten. Deutschland hat der Ukraine nach Regierungsangaben bisher zwei Patriot-Systeme geliefert sowie weitere Luftverteidigungssysteme der Typen Iris-T und Skynex. Der ukrainische Botschafter in Berlin, Oleksii Makeiev, dankte Deutschland im Onlinedienst X für seine "Führungsrolle" bei der Unterstützung der ukrainischen Luftabwehr.
Russland greift seit Monaten massiv ukrainische Städte und Infrastruktur an. Kiew hat seine Verbündeten daher wiederholt um die Lieferung weiterer Luftverteidigung gebeten. Die monatelange Verzögerung eines Hilfspakets aus den USA hat zudem die Munitionsknappheit bei den ukrainischen Streitkräften verschärft.
Bei einem russischen Angriff auf Charkiw, die zweitgrößte Stadt der Ukraine, wurden Angaben regionaler Behörden zufolge am Dienstag zwei Menschen getötet und sechs weitere verletzt. Wie der regionale Gouverneur Oleg Sinegubow im Onlinedienst Telegram mitteilte, wurde Charkiw von den russischen Streitkräften mit "Lenkbomben" angegriffen.
Nach Angaben der Hilfsorganisation International Rescue Comittee (IRC) hat sich die Situation in der zweitgrößten Stadt der Ukraine in den vergangenen Wochen durch russische Bombardierung zunehmend verschlechtert. Die Angriffe zerstörten insbesondere die Strominfrastruktur und nötigten die Behörden, Strombeschränkungen zu verhängen.
Bereits am Montag waren bei einem russischen Angriff auf die ukrainische Hafenstadt Odessa vier Menschen getötet worden. Gouverneur Oleh Kiper teilte am Dienstag auf Telegram mit, ein fünftes Opfer sei zwischenzeitlich im Krankenhaus gestorben. 23 Menschen sind demnach noch in medizinischer Behandlung. "Acht von ihnen befinden sich in kritischem Zustand, vier davon in einem sehr kritischen Zustand, darunter ein vierjähriges Mädchen", schrieb Kiper.
Über den Hafen von Odessa am Schwarzen Meer wird ein Großteil der wirtschaftlich bedeutsamen ukrainischen Getreideexporte abgewickelt. Russland greift die Stadt und ihren Hafen immer wieder mit Raketen und Drohnen an. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine dauert seit nunmehr 26 Monaten an.
Politik
Deutschland liefert weitere Luftverteidigungssysteme in die Ukraine
- AFP - 30. April 2024, 13:04 Uhr
Vor dem Hintergrund anhaltender russischer Angriffe auf ukrainische Städte und des Vorrückens russischer Soldaten im Osten der Ukraine hat Deutschland Kiew weitere militärische Unterstützung geliefert.
Weitere Meldungen
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sieht die Bundesregierung bei den Haushaltsberatungen auf Kurs. Es gebe eine "ganz konkrete Agenda, wie wir mit vielen intensiven Gesprächen es
MehrZu Bekämpfung der irregulären Migration schlägt das ifo-Institut Arbeitsvisa-Abkommen zwischen der EU und Drittstaaten vor. "Damit wäre eine legale und gesteuerte Zuwanderung
MehrDie Linkspartei fordert, das Deutschlandticket in diesem Jahr für bis zu sechs Fahrten mit dem ICE freizugeben. Damit solle Menschen in Armut ein Urlaub ermöglicht werden,
MehrTop Meldungen
Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hat angekündigt, die Streiks im Baugewerbe in der kommenden Woche auf den Verkehrsbereich auszuweiten. Straßen-, Autobahn-,
MehrBerlin (dts Nachrichtenagentur) - Trotz der bislang ergebnislosen Verhandlungen des Bundes mit dem niederländischen Netzbetreiber Tennet hoffen die Grünen weiter, dass die
MehrDie Ampel-Fraktionen haben sich nach fast einjährigen Beratungen auf die Novelle des Düngegesetzes geeinigt. Es sei ein "guter Ausgleich" zwischen den Interessen der Allgemeinheit
Mehr