In Panama sind am Sonntag Präsidentschafts- und Parlamentswahlen abgehalten worden. Bereits am frühen Morgen bildeten sich lange Schlangen vor den Wahllokalen des zentralamerikanischen Landes. Um das Präsidentenamt bewarben sich acht Kandidaten, außerdem stimmten die Bürger über die Zusammensetzung des nationalen Parlaments sowie über Regionalregierungen ab.
Klarer Favorit bei der Präsidentschaftswahl ist der 64-jährige José Raúl Mulino. Der jüngsten Umfrage zufolge wollten 37 Prozent der rund drei Millionen Wahlberechtigten für den rechtsgerichteten Politiker stimmen. Von den sieben übrigen Kandidaten kamen nur drei auf Zustimmungswerte von um die 15 Prozent. Der amtierende Präsident Laurentino Cortizo von der Mitte-Links-Regierungspartei PRD durfte verfassungsgemäß nicht erneut antreten.
Mulinos Kandidatur war erst am Freitag vom Obersten Gerichtshof des Landes abgesegnet worden. Er ist Kandidat der rechtsgerichteten Partei Realizando Metas (RM - in etwa: Ziele verwirklichen) des ehemaligen Präsidenten Ricardo Martinelli.
Mulino sollte zunächst als Martinellis potenzieller Vizepräsident in die Wahl gehen. Nachdem Martinelli jedoch die Berufung gegen ein Urteil zu elf Jahren Gefängnis wegen Geldwäsche verloren hatte, wurde Mulino neuer Spitzenkandidat.
Martinelli suchte nach der Bestätigung seiner Verurteilung in der Botschaft von Nicaragua Zuflucht. Mulino besuchte ihn dort am Sonntag nach seiner Stimmabgabe. Wie ein von Martinelli veröffentlichtes Video zeigte, umarmten sich die beiden Politiker, nannten sich "Buder" und versicherten einander: "Wir werden gewinnen."
Mulino war Sicherheitsminister unter Martinelli, der zwischen 2009 und 2014 an der Spitze des lateinamerikanischen Landes stand. Mulino diente zudem als Außen- und Justizminister. In den Jahren 2015 und 2016 verbrachte er wegen Korruptionsvorwürfen einige Monate in Untersuchungshaft, wurde jedoch wegen eines Formfehlers freigelassen.
Politik
Bürger in Panama wählen neuen Präsidenten und neues Parlament
- AFP - 5. Mai 2024, 23:57 Uhr
In Panama sind Präsidentschafts- und Parlaments wahlen abgehalten worden. Favorit für den Posten des Staatschefs ist der rechtsgerichtete Ex-Minister José Raúl Mulino.
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