Politik

Staatsbesuch von Xi: Serbien und China versichern sich ihrer Freundschaft

  • AFP - 8. Mai 2024, 16:57 Uhr
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Xi und Vucic präsentieren unterzeichnete Dokumente
Bild: AFP

Beim Staatsbesuch des chinesischen Präsidenten Xi in Serbien haben sich Belgrad und Peking gegenseitig ihrer Freundschaft versichert. Präsident Vucic bereitete Xi einen pompösen Empfang. Später wollte Xi weiter zu einem Treffen mit Ungarns Regierungschef Orban reisen.

Beim Staatsbesuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Serbien haben sich Belgrad und Peking gegenseitig ihrer Freundschaft versichert. Präsident Aleksandar Vucic bereitete Xi am Mittwoch einen pompösen Empfang in der serbischen Hauptstadt. Von dort wollte Xi später weiter nach Budapest zu einem Treffen mit Ungarns Regierungschef Viktor Orban reisen. China investierte in den vergangenen Jahren kräftig in beiden Staaten, die auch Russland nahestehen. 

Vor dem Hauptgebäude der Regierung in Belgrad wurde Xi mit Salutschüssen und der chinesischen Hymne begrüßt. Anlässlich seines Besuchs waren die Straßen der serbischen Hauptstadt mit chinesischen Flaggen geschmückt. Auf Plakaten wurden die "chinesischen Freunde" von tausenden Serben herzlich willkommen geheißen.

Auch Vucic bezeichnete Xi als "Freund Serbiens". "Den Respekt und die Liebe, die er hier, in unserem Serbien, finden wird, wird er nirgendwo sonst finden", fügte Vucic hinzu.

In der Taiwan-Frage bekräftigte der serbische Präsident ebenfalls seine Unterstützung Pekings. "Wir haben eine klare und einfache Position in Bezug auf die territoriale Integrität Chinas", sagte er laut dem staatlichen Sender RTS unter dem Applaus von Xi. "Ja, Taiwan ist China."

China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll, notfalls mit militärischer Gewalt. Seit einigen Jahren schickt Peking regelmäßig Kampfflugzeuge und Kriegsschiffe in die Nähe der Insel.

In Serbien hat China Milliardensummen investiert, vor allem in den Bergbau und die verarbeitende Industrie. Im vergangenen Jahr unterzeichneten Peking und Belgrad zudem ein Freihandelsabkommen. 

Bei dem Besuch am Mittwoch unterzeichneten Xi und Vucic eine Erklärung über die Festigung ihrer diplomatischen Beziehungen und wohnten der Präsentation verschiedener Handelsversprechen bei, wie dem Kauf chinesischer Züge, der Eröffnung neuer Flugverbindungen und der Erhöhung der Importe serbischer Waren.

Xis Besuch fiel mit dem 25. Jahrestag der Bombardierung der chinesischen Botschaft in Belgrad durch die Nato am 7. Mai 1999 zusammen. Bei dem irrtümlichen Angriff, für den ein Ortungsfehler des US-Geheimdiensts CIA verantwortlich gemacht wurde, waren drei Menschen getötet worden. Die Nato hatte damals in den Kosovo-Krieg eingegriffen, um serbische Truppen zum Rückzug zu zwingen.

Vor seiner Ankunft in Belgrad hatte Xi in einem Gastbeitrag für die serbische Tageszeitung "Politika" geschrieben, China werde niemals zulassen, "dass sich eine solch tragische Geschichte wiederholt".

Vucic sagte am Mittwoch zu dem Vorfall: "Vergessen Sie nicht, dass unsere chinesischen Freunde vor 25 Jahren an unserer Seite waren, als dieses Land zerstört und bombardiert wurde." China habe dafür "einen hohen Preis bezahlt, sie haben an diesem Tag nur wenige hundert Meter von hier entfernt Menschen verloren".

Von Serbien wollte Xi am Nachmittag nach Ungarn weiterreisen. Sowohl Serbien als auch Ungarn unterhalten trotz des russischen Einmarsches in die Ukraine gute Beziehungen zum Kreml.

Xis Besuch in Budapest sei von "historischer Bedeutung", sagt der ungarische Außenminister Peter Szijjarto. Der letzte Empfang eines chinesischen Staatschefs in Ungarn liegt 20 Jahre zurück.

Während die Regierung in Budapest behauptet, Ungarn profitiere von der Partnerschaft mit China, prangern Oppositionsparteien mangelnde Transparenz, Umweltschäden durch Batteriefabriken und Korruption an. "Wir gewähren riesige Nachlässe für diese Projekte, die eine enorme finanzielle Belastung für die Steuerzahler darstellen", kritisierte Sandor Ronai von der sozialliberalen Demokratischen Koalition. "Nur Orbans engster Kreis wird reicher."

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