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Netanjahu: Israel kämpft notfalls allein - Trump kritisiert Bidens Waffenaussage

  • AFP - 9. Mai 2024, 21:00 Uhr
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Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu
Bild: AFP

Nach der US-Drohung mit einem Stopp von Waffenlieferungen bei einem Angriff auf Rafah hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu erklärt, dass sein Land notfalls 'allein' gegen die Hamas im Gazastreifen kämpfen werde.

Nach der US-Drohung mit einem Stopp von Waffenlieferungen bei einem Angriff auf Rafah hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu erklärt, dass sein Land notfalls "allein" gegen die Hamas im Gazastreifen kämpfen werde. "Wenn wir allein bestehen müssen, dann werden wir allein bestehen", hieß es in einer am Donnerstagabend von seinem Büro verbreiteten Erklärung Netanjahus. "Ich habe es bereits gesagt, dass wir notfalls mit bloßen Händen kämpfen werden."

US-Präsident Joe Biden hatte am Mittwoch Israel im Falle einer Großoffensive in Rafah im Gazastreifen mit Waffenstopps gedroht. Sollte Israel wie geplant nach Rafah vordringen, "liefere ich nicht die Waffen", die im Vorgehen gegen andere Städte eingesetzt worden seien, sagte er dem Fernsehsender CNN. Als Beispiel nannte der US-Präsident Artilleriegranaten. Washington hatte zuvor bereits eine Lieferung von Bomben an Israel wegen Bedenken angesichts der geplanten Rafah-Offensive ausgesetzt.

Kritik an Bidens Äußerungen kam auch von seinem größten innenpolitischen Widersacher Donald Trump. Der Ex-Staatschef und mutmaßliche Präsidentschaftskandidat der Republikaner warf in seinem Online-Netzwerk dem demokratischen Amtsinhaber vor, sich auf die Seite der Hamas zu stellen. Bidens Drohung sei "schändlich", fügte Trump später am Rande seines Schweigegeld-Gerichtsprozesses in New York hinzu. 

Israel hält ungeachtet internationaler Kritik an seinen Plänen für eine Bodenoffensive in Rafah im Süden des Gazastreifens fest. Aktuell haben in der Grenzstadt zu Ägypten mehr als eine Million Menschen Zuflucht vor den Kämpfen gesucht. Israel bezeichnet die Stadt im Süden des Gazastreifens als letzte verbliebene Hochburg der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas und vermutet dort zudem von der Hamas aus Israel verschleppte Geiseln.

Der Krieg im Gazastreifen war am 7. Oktober durch den Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel ausgelöst worden. 1170 Menschen wurden dabei laut israelischen Angaben brutal getötet, weitere 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Als Reaktion geht Israel seitdem militärisch gegen Ziele im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, bislang mehr als 34.900 Menschen getötet.

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