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Mann schießt nach Festnahme in Pariser Wache zwei Polizisten an

  • AFP - 10. Mai 2024, 15:06 Uhr
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Die abgeriegelte Polizeiwache im 13. Arrondissement
Bild: AFP

Bei einem Schusswechsel in einer Pariser Polizeiwache infolge einer Festnahme sind zwei Polizisten schwer verletzt worden. Nach dem Vorfall am Donnerstagabend schwebte einer der beiden Beamten am Freitag weiter in Lebensgefahr.

Bei einem Schusswechsel in einer Pariser Polizeiwache infolge einer Festnahme sind zwei Polizisten schwer verletzt worden. Nach dem Vorfall am Donnerstagabend schwebte einer der beiden Beamten am Freitag weiter in Lebensgefahr, wie Polizeichef Laurent Nuñez mitteilte. Der festgenommene Täter hatte einem Polizisten die Dienstwaffe entwendet und wurde ebenfalls verletzt. Der Vorfall löste in Polizeikreisen starke Betroffenheit aus. 

Die beiden Polizisten schritten laut Nuñez am Donnerstag gegen 22.00 Uhr in der französischen Hauptstadt wegen eines "sehr gewalttätigen Angriffs auf eine Frau" mit einem Cuttermesser ein, die schwer verletzt worden sei. "Der Mann war eindeutig sehr aufgeregt", fügte der Polizeichef hinzu. 

Die Polizisten in Uniform hätten den 32-jährigen Angreifer ins Kommissariat des 13. Pariser Arrondissements gebracht und bei ihm eine Alkoholkontrolle vorgenommen. In diesem Moment habe er sich der Waffe eines der Beamten bemächtigt, das Feuer eröffnet und die beiden Polizisten angeschossen und schwer verletzt.

Einer der Polizisten wurde am Unterleib getroffen und schwebte am Freitagmorgen weiter in Lebensgefahr, wie der Polizeichef mitteilte. Der zweite Polizist wurde demnach am Rücken schwer verletzt. Der Festgenommene wurde am Brustkorb getroffen und ebenfalls schwer verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert.

Es sei unklar, ob der Festgenommene die von ihm angegriffene 73-jährige Frau gekannt habe, sagte der Polizeichef. Die zum Tatort gerufenen Polizisten hätten die Tür der Wohnung "aufbrechen" müssen. Der 32-jährige Mann sei den Behörden bislang unbekannt gewesen. Bislang habe weder das Opfer noch der Angreifer vernommen werden können, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Eine terroristische Spur schlossen die Beamten nach Angaben aus Polizeikreisen aus.

Nuñez äußerte sich "sehr besorgt" angesichts des Gesundheitszustands der Beamten und lobte den "Mut und die Reaktionsfähigkeit" der Mitarbeiter der Polizeiwache. Innenminister Gérald Darmanin erklärte, er sei in Gedanken bei den beiden Beamten, und sicherte ihnen seine Unterstützung zu. Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo sagte: "Paris steht an ihrer Seite."

"Es gibt keine kleinen Einsätze, keine wirkliche Routine, nicht einmal in den Polizeiräumen", erklärte die Vorsitzende der Polizeigewerkschaft Un1té, Linda Kebbab. Die Gewerkschaft Alliance sicherte den verletzten Polizisten ihre Unterstützung zu und betonte, dass die beiden "Kollegen beinahe ihr Leben verloren haben, nachdem sie das eines Opfers gerettet haben".

Die Staatsanwaltschaft teilte auf Anfrage von AFP mit, dass drei Ermittlungen eingeleitet worden seien - eine wegen "versuchten Mordes an der Frau" und eine wegen "versuchten Mordes an Personen, die öffentliche Gewalt ausüben". Eine dritte Untersuchung betrifft demnach den Einsatz der Waffe durch die Beamten. Dem Angreifer droht lebenslange Haft.

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