Brennpunkte

Tarnname "Rizgar": Bewährungsstrafe für früheren PKK-Funktionär in Berlin

  • AFP - 18. November 2025, 12:07 Uhr
Bild vergrößern: Tarnname Rizgar: Bewährungsstrafe für früheren PKK-Funktionär in Berlin
Demonstration von PKK-Unterstützern in Berlin 2023
Bild: AFP

Ein früherer PKK-Funktionär ist in Berlin zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Der 51 Jahre alte Mehmet K. leitete in Deutschland mehrere sogenannte Sektoren und Gebiete der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK).

Ein früherer PKK-Funktionär ist in Berlin zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Der türkische Staatsbürger Mehmet K. leitete in Deutschland mehrere sogenannte Sektoren und Gebiete der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), wie das Kammergericht am Dienstag mitteilte. Er sei dabei gegenüber den ihm unterstellten Kadern weisungsbefugt gewesen.

Als Sektorleiter habe K. direkten Kontakt zur Europaführung der PKK gehabt. Er war dem Urteil zufolge verantwortlich für die Organisation und Koordination von Propagandaveranstaltungen und Versammlungen. Auch einen Decknamen hatte er demnach und nannte sich "Rizgar".

Zwischen Oktober 2014 und Juni 2015 sei er für den Sektor Süd 2 und das Gebiet Stuttgart verantwortlich gewesen. Danach habe er für einige Monate das Gebiet Köln geleitet. Von Juni 2024 bis zu seiner Festnahme Ende November 2024 führte K. dem Gericht zufolge den gebietsübergreifenden PKK-Sektor Nord sowie die Region und das Gebiet Berlin.

In Berlin wurde der inzwischen 51 Jahre alte Angeklagte vor einem Jahr auch festgenommen. Er kam in Untersuchungshaft. Der Haftbefehl gegen ihn wurde aber nach der Urteilsverkündung vom Montag aufgehoben, wie das Gericht mitteilte.

Es verurteilte ihn zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung wegen der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland. Die Strafaussetzung zur Bewährung sei möglich, weil K. sich glaubhaft vom bewaffneten Kampf als Mittel der politischen Auseinandersetzung distanziert habe, hieß es.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Es kann noch vor dem Bundesgerichtshof in Karlsruhe angefochten werden.

Die PKK gab im Mai ihre Auflösung bekannt und erklärte ihren jahrzehntelangen bewaffneten Kampf für die Rechte der Kurden für beendet. Die Türkei und ihre westlichen Verbündeten stufen sie weiterhin als Terrororganisation ein. Mehr als 40.000 Menschen wurden seit 1984 bei den Kämpfen zwischen der PKK und der türkischen Armee getötet.

Weitere Meldungen

Streit um Asylbewerber: Polen nimmt einen von drei Somaliern zurück

Berlin/Warschau (dts Nachrichtenagentur) - Für einen von drei somalischen Asylbewerbern, über die es Streit zwischen Berlin und Warschau um die Zuständigkeit gegeben hat,

Mehr
Iran warnt vor möglichen Angriffen auf geistliches Oberhaupt Chamenei

Das iranische Geheimdienstministerium hat vor möglichen ausländischen Angriffen auf das geistliche Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei gewarnt. Der "Feind" sehe es darauf ab

Mehr
Slowenien hält Referendum über Legalisierung von Sterbehilfe ab

Die Slowenen haben am Sonntag in einem Referendum darüber abgestimmt, ob ein bereits beschlossenes Gesetz zur Legalisierung von Sterbehilfe in Kraft treten kann. Der im Sommer

Mehr

Top Meldungen

Lufthansa hofft auf kulante Einreiseregelung zur Fußball-WM

Frankfurt am Main (dts Nachrichtenagentur) - Lufthansa-Airlines-Chef Jens Ritter hofft auf kulante Einreiseregelungen zur Fußball-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in den

Mehr
Netzagentur: Blackout wie in Spanien "sehr unwahrscheinlich"

Bonn (dts Nachrichtenagentur) - Ein umfassender Stromausfall wie im Frühjahr auf der iberischen Halbinsel ist nach Einschätzung von Netzagentur-Chef Klaus Müller in Deutschland

Mehr
Lufthansa will stärker mit Bahn bei Gepäcktransfer zusammenarbeiten

Köln (dts Nachrichtenagentur) - Die Lufthansa will ihre Kooperation mit der Deutschen Bahn weiter ausbauen. "Für den Kunden muss es noch attraktiver werden, den Zug zum Flug zu

Mehr