Brennpunkte

Prozess um Disko-Brandkatastrophe mit 63 Toten in Nordmazedonien begonnen

  • AFP - 19. November 2025, 14:03 Uhr
Bild vergrößern: Prozess um Disko-Brandkatastrophe mit 63 Toten in Nordmazedonien begonnen
Angehörige der Opfer
Bild: AFP

Acht Monate nach der tödlichen Brandkatastrophe bei einem Hip-Hop-Konzert in Nordmazedonien hat der Prozess gegen die mutmaßlichen Verantwortlichen begonnen. Bei dem Prozessauftakt am Mittwochmorgen nahe der Hauptstadt Skopje waren zahlreiche Angehörige und Freunde der Opfer anwesend.

Acht Monate nach der tödlichen Brandkatastrophe bei einem Hip-Hop-Konzert in Nordmazedonien hat der Prozess gegen die mutmaßlichen Verantwortlichen begonnen. Bei dem Prozessauftakt am Mittwochmorgen nahe der Hauptstadt Skopje waren zahlreiche Familienangehörige und Freunde der Opfer anwesend. Angeklagt sind mehr als 30 mutmaßlich Verantwortliche, darunter der Besitzer der Disco. Auch drei frühere Bürgermeister der Stadt Kocani, wo sich die Katastrophe ereignet hatte, sowie ehemalige Minister, Bürgermeister und hohe Beamte sitzen auf der Anklagebank. 

Den Angeklagten werden "schwere Verbrechen gegen die öffentliche Sicherheit" zur Last gelegt. Bei dem Feuer in einer Diskothek in Kocani rund hundert Kilometer östlich der Hauptstadt Skopje waren im März 63 junge Menschen ums Leben gekommen und fast 200 weitere verletzt worden. 

Der Prozess findet in einem speziell für große Prozesse konzipierten Saal im größten Gefängnis des Landes etwa fünfzehn Kilometer von Skopje entfernt statt. Am Mittwochmorgen drängte sich dort eine Menschenmenge. "Es wird alles getan, damit dieser Prozess reibungslos abläuft. Wir können nicht sagen, wie lange er dauern wird, das weiß niemand", sagte die Richterin Dijana Gruevska Ilievska bei der Eröffnung der Verhandlung.

Der Großbrand war in der Nacht zum 16. März beim Auftritt eines Hip-Hop-Duos ausgebrochen, als sich mehr als 650 Menschen in der Disco "Pulse" in Kocani drängten. Auslöser des Feuers war Pyrotechnik während der Bühnenshow. Viele der Opfer starben, als die Konzertbesucher in Panik zum Ausgang stürmten. Die Ermittlungen ergaben, dass in dem Club jahrelang gegen fast alle Auflagen für das Betreiben einer Disco verstoßen worden war. 

Seit bald acht Monaten demonstrieren die Angehörigen der Opfer jede Woche und fordern Gerechtigkeit. Am Samstag waren in Skopje tausende Menschen zusammengekommen, um sie zu unterstützen. Die Demonstranten hielten Fotos der Todesopfer und marschierten zum Gericht. Sie skandierten "Gerechtigkeit für Kocani" und "Jeder könnte der nächste sein". 

Weitere Meldungen

Iran warnt vor möglichen Angriffen auf geistliches Oberhaupt Chamenei

Das iranische Geheimdienstministerium hat vor möglichen ausländischen Angriffen auf das geistliche Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei gewarnt. Der "Feind" sehe es darauf ab

Mehr
Slowenien hält Referendum über Legalisierung von Sterbehilfe ab

Die Slowenen haben am Sonntag in einem Referendum darüber abgestimmt, ob ein bereits beschlossenes Gesetz zur Legalisierung von Sterbehilfe in Kraft treten kann. Der im Sommer

Mehr
Tödlicher Unfall in Leer: Radfahrer rutscht nach Sturz bei Glätte auf Bahngleise

Im niedersächsischen Leer ist ein 79-Jähriger nach einem Verkehrsunfall gestorben. Der Mann war auf dem Fahrrad unterwegs und wollte den Bahnübergang queren, wie die Polizei am

Mehr

Top Meldungen

Netzagentur: Blackout wie in Spanien "sehr unwahrscheinlich"

Bonn (dts Nachrichtenagentur) - Ein umfassender Stromausfall wie im Frühjahr auf der iberischen Halbinsel ist nach Einschätzung von Netzagentur-Chef Klaus Müller in Deutschland

Mehr
Lufthansa will stärker mit Bahn bei Gepäcktransfer zusammenarbeiten

Köln (dts Nachrichtenagentur) - Die Lufthansa will ihre Kooperation mit der Deutschen Bahn weiter ausbauen. "Für den Kunden muss es noch attraktiver werden, den Zug zum Flug zu

Mehr
Ex-VW-Chef Diess: "Die Stromrechnung fürs Auto fällt praktisch weg"

München (dts Nachrichtenagentur) - Der ehemalige Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess spricht von einem "Durchbruch" für die Nutzung von Elektroautos als Stromspeicher fürs

Mehr