Technologie

Starke Nvidia-Zahlen mildern Befürchtungen vor möglicher KI-Blase

  • AFP - 20. November 2025, 12:00 Uhr
Bild vergrößern: Starke Nvidia-Zahlen mildern Befürchtungen vor möglicher KI-Blase
Nvidia-Chef Jensen Huang Ende Oktober
Bild: AFP

Mit unerwartet starken Zahlen hat der US-Technologieriese Nvidia Befürchtungen vor dem Platzen einer möglichen Spekulationsblase im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI) vorerst zerstreut.

Mit unerwartet starken Geschäftszahlen hat der US-Technologieriese Nvidia Befürchtungen vor dem Platzen einer möglichen Spekulationsblase im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI) vorerst zerstreut. "Es wurde viel über eine KI-Blase gesprochen“, sagte Nvidia-Chef Jensen Huang in einer Telefonkonferenz zu den am Mittwoch veröffentlichten Zahlen. "Aus unserer Sicht sieht die Sache ganz anders aus."

Angesichts einer enormen Nachfrage nach Chips steigerte Nvidia im dritten Quartal von Juli bis September sowohl Umsatz als auch Gewinn deutlich: Der Umsatz legte nach Unternehmensangaben auf den Rekordwert von 57 Milliarden Dollar (gut 49 Milliarden Euro) zu. Der Gewinn summierte sich auf 31,9 Milliarden Dollar. 

"Die Blackwell-Verkäufe sind durch die Decke gegangen und Cloud-GPUs sind ausverkauft", erklärte Huang mit Blick auf die neuesten Modelle des Chipherstellers, die unter anderem für die Entwicklung großer Sprachmodelle verwendet werden. Das KI-Ökosystem wachse "rasant", fügte der Nvidia-Chef hinzu - "mit mehr neuen Anbietern von Grundlagenmodellen, mehr KI-Startups in immer mehr Branchen und immer mehr Ländern".

Der Umsatz im laufenden Quartal wird demnach bei voraussichtlich 65,0 Milliarden Dollar liegen - fast drei Milliarden Dollar mehr als Analysten an der New Yorker Wall Street prognostiziert hatten. Im nachbörslichen Handel legte die Nvidia-Aktie um mehr als fünf Prozent zu.

Deutlich aufwärts ging es am Donnerstag auch an Handelsplätzen in Asien. So legte etwa der Nikkei in Tokio zeitweilig um rund vier Prozent zu, auch in Seoul und Taipeh ging es aufwärts. In Europa stiegen in Frankfurt am Main, Paris und London ebenfalls die Kurse, nachdem es zuletzt noch eine deutliche Zurückhaltung der Investoren gegeben hatte. 

Hintergrund dafür war die wachsende Unsicherheit von Anlegern darüber, in welchem Ausmaß sich die Milliardeninvestitionen im KI-Bereich tatsächlich auszahlen. Zudem mehrten sich jüngst Warnungen vor einer womöglich deutlichen Kurskorrektur nach unten angesichts der diesjährigen Rekordrallye an den Börsen insbesondere im Technologiesektor.

Nvidias jüngste Prognose habe an den globalen Märkten die Angst vor einer KI-Blase vorerst abgemildert, erklärte Analyst Stephen Innes von SPI Asset Management. Allerdings balanciere der Markt "weiterhin auf einem schmalen Grat" zwischen KI-Euphorie und der von hohem Schuldenstand geprägten Realität.

Gleichwohl überlagerten die positiven Nvidia-Zahlen an den Börsen auch die jüngsten Andeutungen zum künftigen Kurs der US-Notenbank Fed, wonach eine von den Märkten erhoffte weitere Zinssenkung im Dezember alles andere als ausgemacht ist. Laut dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll der Fed gaben bei der Sitzung der Notenbank Ende Oktober "viele Teilnehmer" an, "dass es angesichts ihrer wirtschaftlichen Prognosen wahrscheinlich angemessen sei, den Zielkorridor für den Rest des Jahres unverändert zu lassen". 

Mit Spannung erwartet wird zudem der für Donnerstag erwartete US-Arbeitsmarktbericht für September, nachdem sich ein genaues Lagebild hierzu wegen des wochenlangen Regierungsstillstands in den USA verzögert hatte. 

Weitere Meldungen

Bundesrat gibt grünes Licht für CO2-Speicherung

In Deutschland darf klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) künftig für kommerzielle Zwecke abgeschieden und tief unter dem Meeresboden gespeichert werden. Der Bundesrat stimmte am

Mehr
Nach Urteil: Vergabe von 5G-Frequenzen soll "zügig" neu aufgerollt werden

Als Konsequenz aus einem Urteil des Verwaltungsgerichts Köln will die Bundesnetzagentur die Vergabe der 5G-Mobilfunkfrequenzen "zügig" neu aufrollen. Das teilte der Präsident

Mehr
Spanien: Gericht ordnet Meta zu Zahlung von 479 Millionen Euro an Medien an

Ein Gericht in Spanien hat die Facebook-Mutter Meta wegen unlauteren Wettbewerbs zu einer Zahlung von 479 Millionen Euro an spanische Medienunternehmen verurteilt. Meta habe

Mehr

Top Meldungen

Netzagentur: Blackout wie in Spanien "sehr unwahrscheinlich"

Bonn (dts Nachrichtenagentur) - Ein umfassender Stromausfall wie im Frühjahr auf der iberischen Halbinsel ist nach Einschätzung von Netzagentur-Chef Klaus Müller in Deutschland

Mehr
Lufthansa will stärker mit Bahn bei Gepäcktransfer zusammenarbeiten

Köln (dts Nachrichtenagentur) - Die Lufthansa will ihre Kooperation mit der Deutschen Bahn weiter ausbauen. "Für den Kunden muss es noch attraktiver werden, den Zug zum Flug zu

Mehr
Ex-VW-Chef Diess: "Die Stromrechnung fürs Auto fällt praktisch weg"

München (dts Nachrichtenagentur) - Der ehemalige Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess spricht von einem "Durchbruch" für die Nutzung von Elektroautos als Stromspeicher fürs

Mehr