An den landesweiten Demonstrationen in Frankreich gegen Polizeigewalt und für die Pressefreiheit haben sich am Samstag nach Angaben der Organisatoren 500.000 Menschen beteiligt. Alleine in der Hauptstadt Paris seien 200.000 Demonstranten auf die Straße gegangen, erklärte ein Bündnis von Journalistengewerkschaften und Menschenrechtsorganisationen, das zu dem "Marsch der Freiheiten" aufgerufen hatte. Das französische Innenministerium sprach hingegen von landesweit 133.000 Demonstranten und 46.000 Teilnehmern in Paris.
Die Proteste in Paris und mehreren anderen Städten sich gegen ein geplantes Gesetz, mit dem die französische Regierung bestimmte Foto- oder Filmaufnahmen von Polizisten unter Strafe stellen will. Angefacht wurden sie von neuen Fällen von Polizeigewalt, die in dieser Woche durch Videoaufnahmen bekannt geworden waren und landesweit für Entsetzen gesorgt hatten.
In Paris und Rennes kam es am Rande der Proteste zu Ausschreitungen, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten. In Paris setzte die Polizei Tränengas gegen Demonstranten ein, die Barrikaden errichteten und Steine auf Polizisten warfen. Am Bastille-Platz steckten Demonstranten einen Zeitungskiosk, den Eingang eines Gebäudes der französischen Zentralbank und eine benachbarte Brasserie in Brand. In der Umgebung brannten auch mehrere Autos. Mehrere Demonstranten wurden festgenommen.
Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin verurteilte die Ausschreitungen am Rande der Proteste. Die Angriffe auf Polizisten bei den Kundgebungen seien "inakzeptabel", schrieb Darmanin im Onlinedienst Twitter. 37 Beamte seien verletzt worden, 23 von ihnen in Paris.
Das Organisationsbündnis distanzierte sich von gewaltbereiten Teilnehmern der Proteste und verurteilte die Angriffe auf Polizisten. Es sei nicht hinnehmbar, dass "eine Handvoll Personen" die friedlichen Kundgebungen hunderttausender Demonstranten störe.
Brennpunkte
Organisatoren melden 500.000 Teilnehmer bei landesweiten Protesten in Frankreich
- AFP - 28. November 2020, 21:41 Uhr

An den landesweiten Demonstrationen in Frankreich gegen Polizeigewalt und für die Pressefreiheit haben sich nach Angaben der Organisatoren 500.000 Menschen beteiligt. Das französische Innenministerium sprach hingegen von landesweit 133.000 Demonstranten.
Weitere Meldungen
Die italienische Schauspielerin Asia Argento hat dem US-Regisseur Rob Cohen sexuellen Missbrauch vorgeworfen. Cohen habe sie 2002 während der Dreharbeiten zu seinem Actionfilm
MehrDer Impeachment-Prozess gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump wegen der Kapitol-Erstürmung wird in der zweiten Februarwoche beginnen. "Heilung und Einigkeit wird es nur
MehrMit Drohungen gegen den abgewählten US-Präsidenten Donald Trump und Forderungen an die neue Regierung hat die iranische Führung auf den Amtsantritt von Joe Biden reagiert. Der
MehrTop Meldungen
Berlin - In Deutschland warten immer noch Zehntausende Kunden auf die Rückerstattung der Ticketkosten für ausgefallene Flüge. "Auch wenn die Fluggesellschaften Pandemie-bedingt
MehrBrüssel - Die EU-Kommission diskutiert mit den Mitgliedstaaten über eine EU-weite Obergrenze für Barzahlungen, um Geldwäsche zu erschweren. Dies berichtet die "Süddeutsche
MehrBerlin - In der Bundesregierung ist ein Streit über die Verwertung mineralischer Abfälle aus Industrie und Baubranche entbrannt. Der für das Bauen zuständige Bundesinnenminister
Mehr