Politik

Cannabis: Expertengruppe empfiehlt THC-Grenzwert über 0,0 im Straßenverkehr

  • AFP - 28. März 2024, 12:41 Uhr
Bild vergrößern: Cannabis: Expertengruppe empfiehlt THC-Grenzwert über 0,0 im Straßenverkehr
Cannabispflanze
Bild: AFP

Eine Expertengruppe hat sich für einen Grenzwert von 3,5 Nanogramm pro Milliliter Blutserum für den Cannabis-Wirkstoff THC im Straßenverkehr ausgesprochen. Dieser Wert sei vergleichbar mit einer Blutalkoholkonzentration von 0,2 Promille.

Eine unabhängige Expertengruppe des Bundesverkehrsministeriums hat sich für einen Grenzwert von 3,5 Nanogramm pro Milliliter Blutserum für den Cannabis-Wirkstoff THC im Straßenverkehr ausgesprochen. Dieser Wert sei vom Risiko vergleichbar mit einer Blutalkoholkonzentration von 0,2 Promille, teilte das Ministerium am Donnerstag unter Verweis auf das Ergebnis der Expertengruppe mit. Den Experten zufolge ist THC bei regelmäßigem Konsum noch mehrere Tage nach dem letzten Konsum im Blut nachweisbar. 

Mit dem vorgeschlagenen Grenzwert soll demnach erreicht werden, dass nur diejenigen sanktioniert werden, bei denen der Cannabiskonsum "in einem gewissen zeitlichen Bezug zum Führen eines Kraftfahrzeugs erfolgte". Zudem sei bei Erreichen des Grenzwertes "eine verkehrssicherheitsrelevante Wirkung" beim Autofahren nicht fernliegend, aber deutlich unterhalb der Schwelle, ab der ein allgemeines Unfallrisiko beginne.

Die Expertinnen und Experten empfehlen für Cannabiskonsumenten zudem ein absolutes Alkoholverbot am Steuer. Damit soll demnach "der besonderen Gefährdung durch Mischkonsum von Cannabis und Alkohol" Rechnung getragen werden. 

Zur Einführung des von der Expertengruppe vorgeschlagenen Grenzwertes muss das Straßenverkehrsgesetz geändert werden. Bislang ist das Führen eines Kraftfahrzeugs unter Drogeneinfluss generell verboten. Gerichte hatten zuletzt eine Schwelle von einem Nanogramm THC pro Milliliter Blut festgelegt.

Die erst kürzlich vom Bundesrat gebilligte Teillegalisierung von Cannabis tritt am 1. April in Kraft. Das Cannabisgesetz sieht dabei vor, dass eine vom Verkehrsministerium eingesetzte Arbeitsgruppe bis zum 31. März einen THC-Grenzwert vorschlägt - diese Empfehlung liegt nun vor. Sie wurde den Angaben zufolge den Fraktionen des Bundestags und dem Bundesgesundheitsministerium übermittelt.

Der Arbeitsgruppe gehörten Expertinnen und Experten aus den Bereichen Medizin, Recht und Verkehr sowie der Polizei an. Sie wurde im Dezember vergangenen Jahres eingesetzt.

Weitere Meldungen

Thüringer Linke startet mit Ramelow als Spitzenkandidat in Landtagswahlkampf

Gut vier Monate vor der Landtagswahl in Thüringen hat die Linke Ministerpräsident Bodo Ramelow offiziell zum Spitzenkandidaten gekürt. Auf einer Vertreterversammlung in Bad

Mehr
Auftakt von AfD-Europawahlkampf von Vorwürfen gegen Spitzenkandidaten überschattet

Der Auftakt des AfD-Europawahlkampfs wird von den Vorwürfen gegen die Spitzenkandidaten Maximilian Krah und Petr Bystron überschattet. Unmittelbar vor der Eröffnungsveranstaltung

Mehr
Polizei im Benin stoppt Demonstration mit Tränengas - Festnahmen

Im westafrikanischen Benin hat die Polizei am Samstag eine Demonstration gegen die hohen Lebenshaltungskosten aufgelöst. Polizisten umstellten die Demonstrierenden in der

Mehr

Top Meldungen

Gewerkschaft fürchtet "Gastronomie-Effekt" in Bauwirtschaft

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Baugewerkschaft IG BAU warnt angesichts stockender Tarifverhandlungen vor der Abwanderung Tausender Fachkräfte aus der Baubranche. "Die

Mehr
Trigema-Chefin erteilt Vier-Tage-Woche eine Absage

Burladingen (dts Nachrichtenagentur) - Trigema-Geschäftsführerin Bonita Grupp hat der Vier-Tage-Woche in ihrem Unternehmen eine Absage erteilt. "Wenn wir in der Fabrik heute auf

Mehr
Arbeitgeberchef fordert von Bundesregierung schnelle Sozialreformen

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Arbeitgeberchef Rainer Dulger hat die Bundesregierung aufgefordert, noch in dieser Legislaturperiode Sozialreformen einzuleiten, darunter die

Mehr