Brennpunkte

Frau beim Küssen auf Zebrastreifen totgefahren: Frankfurter Mordurteil rechtskräftig

  • AFP - 14. November 2025, 16:14 Uhr
Bild vergrößern: Frau beim Küssen auf Zebrastreifen totgefahren: Frankfurter Mordurteil rechtskräftig
Justitiabrunnen in Frankfurt
Bild: AFP

Mehr als zehn Jahre nach dem Tod einer Frau auf einem Zebrastreifen in Hessen ist der Autofahrer, der sie totfuhr, rechtskräftig zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Bundesgerichtshof bestätigte das Urteil des Landgerichts Frankfurt.

Mehr als zehn Jahre nach dem Tod einer Frau auf einem Zebrastreifen in Hessen ist ein Autofahrer rechtskräftig zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe bestätigte nach Angaben vom Freitag das Urteil des Landgerichts Frankfurt am Main. Es hatte den Angeklagten im Februar 2024 wegen Mordes schuldig gesprochen. (Az. 4 StR 543/24)

Dem Urteil zufolge hatte die 41-Jährige im Sommer 2015 küssend mit ihrem Lebensgefährten auf einem Zebrastreifen gestanden, wo das Paar ein Taxi anhalten wollte. Zuvor hatten die beiden, ebenso wie der spätere Täter, ein Fest im Taunus besucht. Der Autofahrer habe sich darüber geärgert, dass das Paar nicht zur Seite ging. Er sei auf die beiden zugefahren, obwohl er auch zurücksetzen und um sie hätte herumfahren können.

Der Mann wurde zur Seite geschleudert und verletzt. Die Frau fiel erst auf die Motorhaube und dann vor das Auto. Der Autofahrer überfuhr sie. Da sich ihr Beim im Radkasten verfing, wurde ihr Körper noch weiter von dem Wagen mitgeschleift. Der Autofahrer fuhr dennoch noch einige hundert Meter weiter. Die Frau starb.

Das Landgericht wertete die Tat als Mord. Es erklärte, dass der Autofahrer den Tod der Frau billigend in Kauf genommen habe, als er einfach weiterfuhr. Darin sah es einen Tötungsvorsatz. Er wurde außerdem wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt, weil er den Lebensgefährten der Getöteten verletzt hatte.

Schon im Jahr 2018 war der Autofahrer zum ersten Mal verurteilt worden, damals wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu fünfeinhalb Jahren Haft. Dieses Urteil hob der BGH aber wegen Rechtsfehlern auf. Das Landgericht musste sich erneut mit dem Fall befassen.

Nach dessen zweiten Urteil wandte sich der Autofahrer wieder an den BGH, um es überprüfen zu lassen. Diesmal fand der BGH aber keine Rechtsfehler. Das Urteil wegen Mordes wurde rechtskräftig.

Weitere Meldungen

Merz macht eigenen Vorschlag in Verhandlungen über Ende des Ukraine-Krieges

In den derzeit laufenden Gesprächen über Wege zu einem Ende des russischen Angriffskriegs in der Ukraine hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) nach eigenen Worten einen eigenen

Mehr
Streit um Asylbewerber: Polen nimmt einen von drei Somaliern zurück

Berlin/Warschau (dts Nachrichtenagentur) - Für einen von drei somalischen Asylbewerbern, über die es Streit zwischen Berlin und Warschau um die Zuständigkeit gegeben hat,

Mehr
Iran warnt vor möglichen Angriffen auf geistliches Oberhaupt Chamenei

Das iranische Geheimdienstministerium hat vor möglichen ausländischen Angriffen auf das geistliche Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei gewarnt. Der "Feind" sehe es darauf ab

Mehr

Top Meldungen

Lufthansa hofft auf kulante Einreiseregelung zur Fußball-WM

Frankfurt am Main (dts Nachrichtenagentur) - Lufthansa-Airlines-Chef Jens Ritter hofft auf kulante Einreiseregelungen zur Fußball-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in den

Mehr
Netzagentur: Blackout wie in Spanien "sehr unwahrscheinlich"

Bonn (dts Nachrichtenagentur) - Ein umfassender Stromausfall wie im Frühjahr auf der iberischen Halbinsel ist nach Einschätzung von Netzagentur-Chef Klaus Müller in Deutschland

Mehr
Lufthansa will stärker mit Bahn bei Gepäcktransfer zusammenarbeiten

Köln (dts Nachrichtenagentur) - Die Lufthansa will ihre Kooperation mit der Deutschen Bahn weiter ausbauen. "Für den Kunden muss es noch attraktiver werden, den Zug zum Flug zu

Mehr