Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Konkurrenten der Deutschen Bahn werden wohl noch länger warten müssen, bis sie gleichberechtigten Zugang zur Navigator-App bekommen. Trotz einer Aufforderung von Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) zeigt die Deutsche Bahn wenig Ambitionen, ihre App "DB Navigator" vom Fernverkehr in die Infrastruktursparte InfraGO zu übertragen.
Eine Frage des "Spiegel", bis wann der Navigator verlagert wird, ließ der Konzern unbeantwortet. Es sei korrekt, dass die App in Schnieders Bahn-Agenda "erwähnt" werde, hieß es lediglich. "Hiermit werden sich die zuständigen Gremien der DB befassen." Schnieder hatte die Übertragung in der im September vorgestellten "Agenda für zufriedene Kunden auf der Schiene" klar gefordert. Demnach erwartet das Bundesverkehrsministerium die Verlagerung "bereits kurzfristig".
Im Gegensatz zur Fernverkehrssparte ist die InfraGO gemeinwohlorientiert. Laut Bundeskartellamt hat die Bahn auf ihren Digitalplattformen Wettbewerber benachteiligt - unter anderem, indem ihre eigenen Angebote in Suchergebnissen prominenter platziert werden. Die Bahn geht laut "Spiegel"-Bericht davon aus, dass die InfraGO der DB Fernverkehr den Navigator abkaufen müsste. In die Entwicklung der App sei viel Geld geflossen, kürzlich soll ihr Wert auf bis zu anderthalb Milliarden Euro taxiert worden sein. Wenn die intern flössen, so eine Warnung, könne die EU-Kommission das als unerlaubte Quersubventionierung werten. Zudem müssten in der InfraGO erst neue Strukturen für den Vertrieb aufgebaut werden, mit dem die Sparte bislang nichts zu tun hat.
Der Bahn-Konkurrent Flixtrain hält die Bedenken für vorgeschoben. "Die Übertragung des DB Navigators auf die InfraGO ist weder rechtlich noch wirtschaftlich ein Problem", sagte Unternehmenschef André Schwämmlein dem "Spiegel". Er verwies darauf, dass der Navigator 2023 bereits vom DB Vertrieb zu DB Fernverkehr verschoben wurde. In Zukunft sollten die Fahrten und Preise aller Anbieter im Navigator angezeigt werden und Tickets mit wenigen Klicks buchbar sein, forderte Schwämmlein. Dafür müssten der Ankündigung des Verkehrsministeriums bald Taten folgen. "Wir sind auf demselben Stand wie im September, als Minister Schnieder die Bahnstrategie vorgestellt hat."
Wirtschaft
Deutsche Bahn bremst Konkurrenz bei Navigator-App weiter aus
- dts - 18. November 2025, 10:36 Uhr
.
Weitere Meldungen
Frankfurt am Main (dts Nachrichtenagentur) - Lufthansa-Airlines-Chef Jens Ritter hofft auf kulante Einreiseregelungen zur Fußball-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in den
MehrBonn (dts Nachrichtenagentur) - Ein umfassender Stromausfall wie im Frühjahr auf der iberischen Halbinsel ist nach Einschätzung von Netzagentur-Chef Klaus Müller in Deutschland
MehrKöln (dts Nachrichtenagentur) - Die Lufthansa will ihre Kooperation mit der Deutschen Bahn weiter ausbauen. "Für den Kunden muss es noch attraktiver werden, den Zug zum Flug zu
MehrTop Meldungen
München (dts Nachrichtenagentur) - Der ehemalige Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess spricht von einem "Durchbruch" für die Nutzung von Elektroautos als Stromspeicher fürs
MehrBerlin (dts Nachrichtenagentur) - In der schwarz-roten Regierungskoalition gibt es Streit um die Finanzierung von Atomkraftprojekten in anderen Ländern. Entwicklungsministerin
MehrKöln (dts Nachrichtenagentur) - Im Tarifstreit mit der Vereinigung Cockpit hat Lufthansa-Airlines-Chef Jens Ritter klargestellt, dass er keinen Spielraum für die geforderte
Mehr













