Der für seine Reportagen aus Vietnam und dem Irak bekannte US-Kriegsreporter Peter Arnett ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Der frühere Korrespondent der US-Nachrichtenagentur AP, der an Prostatakrebs erkrankt war, starb am Mittwoch. Die UN-Chefkorrespondentin der Nachrichtenagentur Associated Press (AP), Edith Lederer, würdigte Arnett als "einen der größten Kriegsberichterstatter seiner Generation". Er sei "unerschrocken und furchtlos" gewesen. Seine Berichterstattung in Printmedien und im Fernsehen werde "für kommende Generationen von angehenden Journalisten und Historikern ein Vermächtnis bleiben".Â
Arnett war 1966 für seine Berichterstattung über den Vietnamkrieg mit dem Pulitzer-Preis geehrt worden. Er berichtete bis zum Kriegsende 1975 für AP aus Vietnam und begleitete die US-Truppen regelmäßig bei ihren Kampfeinsätzen. Seine Berichte standen oft im Widerspruch zu den offiziellen Darstellungen der US-Regierung.
Der in Neuseeland geborene und später in den USA eingebürgerte Journalist arbeitete bis 1981 für AP und wechselte dann zum US-Nachrichtensender CNN. Er berichtete 1991 vom Irak aus über den Golfkrieg und interviewte den damaligen Machthaber Saddam Hussein. Mit seinen Live-Schalten, in denen er als einer der wenigen westlichen Journalisten vor Ort von seinem Hotel aus das Kriegsgeschehen schilderte, erlangte er internationale Bekanntheit.
Im März 1997, gut vier Jahre vor den Anschlägen vom 11. September 2001, interviewte Arnett den Al-Kaida-Gründer Osama bin Laden in einem Versteck in Afghanistan. Als er bin Laden nach dessen Plänen fragte, soll dieser laut einem Bericht der "New York Times" geantwortet haben: "Sie werden sie sehen und in den Medien davon hören, so Gott will."
CNN beendete 1999 die Zusammenarbeit mit Arnett wegen seiner Beteiligung an einem Bericht, den der Sender später zurückziehen musste. Darin wurde behauptet, dass 1970 während des Vietnamkrieges ein tödliches Nervengas gegen desertierte US-Soldaten in Laos eingesetzt worden sei.Â
Arnett berichtete später für den Sender NBC und das Magazin "National Geographic" über den zweiten Golfkrieg. Er verließ NBC im Jahr 2003, nachdem er in einem Interview mit dem irakischen Staatsfernsehen die Strategie des US-Militärs kritisiert hatte. Arnett, der seit 2014 in Kalifornien lebte, hinterlässt seine Frau und ihre beiden gemeinsamen Kinder.
Brennpunkte
Legendärer US-Kriegsreporter Peter Arnett im Alter von 91 Jahren gestorben
- AFP - 18. Dezember 2025, 13:39 Uhr
Der mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete US-Kriegsreporter Peter Arnett ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Der frühere Korrespondent der US-Nachrichtenagentur AP, der an Prostatakrebs erkrankt war, starb am Mittwoch.
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