Politik

Merz zu G20-Gipfel in Südafrika eingetroffen - Trump, Putin und Xi nicht da

  • AFP - 22. November 2025, 10:50 Uhr
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G20-Gipfel in Johannesburg
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Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) ist am Samstagmorgen zum G20-Gipfel in Südafrika eingetroffen. Er dauert bis Sonntag. Die USA, Russland und China sind allerdings nicht auf Ebene der Staats- und Regierungschefs beim Gipfel vertreten.

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) ist zum G20-Gipfel in Südafrika eingetroffen. "Gemeinsam stehen wir ein für starke Partnerschaften, Krisendiplomatie und eine Ordnung auf Basis von Recht und Verlässlichkeit", teilte er am Samstagmorgen im Onlinedienst X mit. Im Vorfeld des Treffens in Johannesburg hatte es aus Regierungskreisen geheißen, G20 bleibe für Deutschland ein "wichtiges multilaterales Format zur Abstimmung mit führenden Industrie- und Schwellenländern".

USA, Russland, China und einige weitere Staaten sind allerdings nicht auf Ebene der Staatschefs bei dem Gipfeltreffen vertreten. US-Präsident Donald Trump hatte die Teilnahme Anfang des Monats abgesagt und den Schritt mit angeblichen Menschenrechtsverletzungen in Südafrika begründet. Trump hatte dem früheren Apartheid-Staat einen "Genozid" an Weißen vorgeworfen, Südafrikas Regierung weist dies zurück.

Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD) hält es trotz der Absagen für richtig, dass Merz persönlich in Johannesburg anwesend ist. "Wir stehen für offenen, regelbasierten Handel. Wir stehen für Kooperation statt Konfrontation", sagte er der "Rheinischen Post" vom Samstag. "Ja, es ist wichtig, dass Deutschland bei solchen Gipfeln präsent ist." Sein Anspruch sei, dass Deutschland und Europa eine führende Rolle bei großen Veränderungen in der Welt einnähmen.

Zwar sei es auch immer das Ziel, sich bei solchen Gipfeln auf eine Abschlusserklärung zu einigen, fuhr Klingbeil fort. "Aber wichtig sind vor allem die Gespräche. Durch persönliche Kontakte entsteht Vertrauen und dadurch belastbare Drähte, die man nutzen kann, wenn es Krisen gibt."

Die G20-Gruppe der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer besteht aus 19 Staaten sowie der EU und der Afrikanischen Union. Ihre Mitglieder machen 85 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung aus. Gastgeber des Treffens der Staats- und Regierungschefs ist der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa. Das Land hat den Kampf gegen wirtschaftliche Ungleichheit zum zentralen Thema seiner Präsidentschaft gemacht.

Der G20-Gipfel in Johannesburg dauert bis Sonntag. Anschließend reist Merz weiter nach Angola, wo er am Montag am Gipfeltreffen der EU und der Afrikanischen Union in Luanda teilnimmt.

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