Gut 21 Jahre in Haft muss ein 54-jähriger Mann in Großbritannien, weil er bei der Meisterschaftsparade des FC Liverpool mit seinem Auto in eine Menschenmenge gerast war. Die Auswirkungen der Tat vom Mai reichten über die mehr als 130 Verletzten hinaus, sagte Richter Andrew Menary am Dienstag. Auch Angehörige, Augenzeugen und Einsatzkräfte hätten unter der Tat des 54-jährigen Angeklagten Paul Doyle gelitten.Â
"Ihre Taten haben Schrecken und Zerstörung in einem Ausmaß angerichtet, das dem Gericht bislang nicht begegnet ist", sagte der Richter an Doyle gerichtet. An einem Tag, der eigentlich von freudigem Feiern geprägt sein sollte, habe der 54-Jährige "ein Erbe der Furcht, der Verletzungen und des Verlusts" hinterlassen. Er müsse daher 21 Jahren und sechs Monate in Haft.
Am 26. Mai hatte Doyle während der Meisterfeier des FC Liverpool sein Auto in eine feiernde Menschenmenge gesteuert. Innerhalb von nur sieben Minuten wurden 134 Menschen verletzt, unter ihnen mehrere Kinder. 50 Verletzte mussten im Krankenhaus behandelt werden.
Doyle wurde noch am Tatort festgenommen. Ein terroristisches Motiv hatte die Polizei bereits zu Beginn der Ermittlungen ausgeschlossen. Nachdem Doyle die Vorwürfe vor Gericht zunächst zurückgewiesen hatte, hatte sich der Vater zweier Söhne unter Tränen doch in allen 31 Anklagepunkten schuldig bekannt.
Doyle stand wegen vorsätzlicher schwerer Körperverletzung, Landfriedensbruch und gefährlicher Fahrweise vor dem Gericht in Liverpool. Staatsanwalt Paul Greaney hatte ihm zum Auftakt der Sitzung zur Urteilsverkündung am Montag gesagt, Doyle habe "die Beherrschung verloren", weil er unbedingt an sein Ziel kommen wollte. Er habe dann "sein Fahrzeug als Waffe benutzt" und innerhalb von wenigen Minuten zahlreiche Menschen verletzt, darunter Kinder. Als während der Sitzung zur Urteilsverkündung Stellungnahmen über die Auswirkungen der Tat auf die Opfer vorgelesen wurden, schluchzte Doyle.
Die Spieler des FC Liverpool waren nach ihrem 20. Titelgewinn in der englischen Premier League in einem offenen Bus durch die Stadt gefahren und hatten sich von hunderttausenden Fans feiern lassen. Doyle war von seinem Zuhause in einem Vorort von Liverpool gefahren, um im Stadtzentrum einen Freund abzuholen, der sich den feiernden Fans anzuschließen. Dort waren wegen der Parade zahlreiche Straßen gesperrt. Doyle nutzte jedoch den Einsatz eines Krankenwagens, um hinter ihm her durch die Absperrungen zu fahren.
Die Staatsanwaltschaft stufte den Fall als extremen Fall von aggressivem Verhalten im Straßenverkehr ein: Laut Staatsanwältin Sarah Hammond zeigen Aufnahmen von Doyles Armaturenbrettkamera, dass dieser "sich zunehmend über die Menschenmassen aufregte". Statt zu warten, bis die Straße frei wird, sei er "absichtlich auf die Menge zugefahren und hat sich seinen Weg erzwungen", schilderte sie. Der Wagen kam erst zum Stehen, nachdem er mehrere Menschen, darunter Kinder, mitgeschleift hatte und ein Passant hineinsprang und die Schaltung auf Parken stellte.Â
Richter Menary warf dem Angeklagten vor: "Sie hatten wiederholt Gelegenheiten zu stoppen, aber sie entschieden sich stattdessen, trotzdem einfach weiter zu machen."
Brennpunkte
Mit Auto in Liverpooler Fußballfans gerast: Gut 21 Jahre Haft für 54-Jährigen
- AFP - 16. Dezember 2025, 16:10 Uhr
Weil er bei der Meisterschaftsparade des FC Liverpool mit seinem Auto in eine Menschenmenge gerast war, ist ein Mann in Großbritannien zu 21 Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden. Die Tat habe 'Schrecken und Zerstörung' angerichtet, erklärte der Richter.
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