Syrische Brüder in Bayern wegen Einschleusens von Ausländern verurteilt

Wegen des Einschleusens von Menschen überwiegend aus Syrien sind zwei Brüder in Bayern verurteilt worden. Das Landgericht Traunstein sprach den jüngeren der beiden, einen 28 Jahre alten Syrer, des gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern schuldig, wie eine Gerichtssprecherin am Montag mitteilte. Er muss für sechseinhalb Jahre ins Gefängnis. Sein zwei Jahre älterer Bruder wurde zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt. 

Der 28-Jährige, der wie sein Bruder in Leipzig lebte, organisierte laut Anklage spätestens seit August 2023 Schleusungen in das Schengengebiet. Die zumeist syrischen Staatsbürger ohne Einreiseerlaubnis wurden in drei Fällen Fällen auf der Ladefläche von Kastenwagen transportiert. In den Fahrzeugen hatten die Geschleusten laut Staatsanwaltschaft keine Möglichkeit, sich anzuschnallen, außerdem gab es teilweise auf den  mehrstündigen Fahrten keine Lüftung und keine Verpflegung. 

In zwei weiteren Fällen besorgte der 28-Jährige im Jahr 2024 zwei Syrern jeweils gefälschte Pässe und buchte für sie Flüge von Athen über Zwischenstationen nach Wien. Dafür nahm er jeweils 4000 Euro als Bezahlung. 

Das Landgericht Traunstein sprach den jüngeren Angeklagten des gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern in fünf Fällen schuldig, davon in drei Fällen "unter einer das Leben gefährdenden Behandlung". Der ältere Bruder wurde lediglich wegen des Einschleusens von Ausländern verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.