Wirtschaft

Umfrage: Jedes dritte Kleidungsstück in deutschen Schränken wird kaum getragen

  • AFP - 11. Dezember 2025, 12:10 Uhr
Bild vergrößern: Umfrage: Jedes dritte Kleidungsstück in deutschen Schränken wird kaum getragen
Schaufenster und Passanten in Berlin
Bild: AFP

In deutschen Kleiderschränken fristen nach Angaben von Greenpeace Milliarden von Kleidungsstücken ein kaum beachtetes Dasein. Von insgesamt rund fünf Milliarden Kleidungsstücken würden etwa zwei Milliarden Teile 'selten oder gar nicht genutzt'.

In deutschen Kleiderschränken fristen laut einer Umfrage für die Umweltschutzorganisation Greenpeace Milliarden von Kleidungsstücken ein kaum beachtetes Dasein. Von insgesamt rund fünf Milliarden Kleidungsstücken würden etwa zwei Milliarden Teile "selten oder gar nicht genutzt", erklärte Greenpeace am Donnerstag. Nur knapp vier von zehn Kleidungsstücken kommen demnach regelmäßig zum Einsatz.

Rund 36 von durchschnittlich 90 Kleidungsstücken pro Kopf würden dagegen seltener als einmal alle drei Monate oder höchstens zwei Mal insgesamt getragen, führte Greenpeace aus. Zudem würden immer mehr Kleidungsstücke schon nach weniger als einem Jahr aussortiert - bei Jacken und Mänteln habe sich der Wert hier binnen zehn Jahren von zwei auf acht Prozent gar vervierfacht.

"Kleider, die kaum getragen und schnell aussortiert werden, zeigen ein zentrales Problem der Modeindustrie: Zu viele Kollektionen werden zu schnell produziert, sodass ein Großteil der Kleidung ungenutzt bleibt", erklärte  Greenpeace-Kreislaufwirtschaftsexperte Moritz Jäger-Roschko. Jedes Jahr entstünden schätzungsweise 180 Milliarden Kleidungsstücke - "mehr, als die Welt je tragen könnte".

Vor allem mit Blick auf das nahende Weihnachtsfest wies Greenpeace die Verbraucherinnen und Verbraucher daher darauf hin, dass es auch Second-Hand-Angebote und Tauschbörsen gibt. "Wer sich für die Feiertage schick machen will, muss nichts neu kaufen", erklärte Jäger-Roschko. Zudem spricht sich die Umweltschutzorganisation für eine Sonderabgabe auf Fast-Fashion-Produkte und ein Werbeverbot aus. Diese Maßnahmen seien "dringend notwendig, um umweltschonende Geschäftsmodelle am Markt fest zu etablieren".

Für die Umfrage wurden im November rund tausend Menschen ab 18 Jahren vom Marktforschungsunternehmen Nuggets befragt. 

Weitere Meldungen

Lange Verhandlungen über Nordsee-Fischereiquoten in Brüssel erwartet

In der Debatte um eine Einschränkung der Fischerei in der Nordsee im kommenden Jahr stellen sich die EU-Agrarminister auf lange Verhandlungen ein. Er erwarte am Freitag,

Mehr
"Schneller als gedacht": Talbrücke Rahmede wird noch vor Weihnachten eröffnet

Die Bauarbeiten an der Talbrücke Rahmede in Nordrhein-Westfalen sind nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums erfolgreich abgeschlossen worden. Damit könne die neue Brücke

Mehr
Wirecard-Insolvenzverwalter klagt erfolgreich auf Akteneinsicht bei Wirtschaftsprüfern

Der Insolvenzverwalter des früheren Dax-Konzerns Wirecard hat erfolgreich auf Einsicht in bestimmte Akten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY geklagt. Der Bundesgerichtshof

Mehr

Top Meldungen

Hubertz nennt Reform des Heizungsgesetzes "großen Brocken"

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD) hat die angekündigte Reform des Heizungsgesetzes als "großen Brocken" bezeichnet, sich aber

Mehr
ADAC fordert höhere Quoten für Biosprit und E-Fuels

München (dts Nachrichtenagentur) - Der ADAC hat die geplanten Mindestmengen für Biosprit und E-Fuels als völlig unzureichend kritisiert. "Wir halten Nachbesserungen am vom

Mehr
IEA: Russlands Einnahmen aus Ölexporten sinken auf niedrigsten Stand seit 2022

Die Einnahmen Russlands aus Ölexporten sind nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) auf den niedrigsten Stand seit dem Einmarsch in die Ukraine im Jahr 2022

Mehr